KaJo 192
1982 erwarb die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau das 910m² große Grundstück in der Kaiser-Joseph-Str. 192.
2010 wurde das Münchner Architekturbüro wwa Wöhr Heugenhauser mit der Vorplanung des Neubaus beauftragt. Der Entwurfsprozess wurde begleitet von stadtplanerischen Abstimmungen mit den Bauherren, dem Stadtplanungsamt sowie interessierten Bürgern. Im Januar 2010 beauftragte die Sparkasse Freiburg Nördlicher Breisgau die UNMÜSSIG Bauträgergesellschaft Baden mbH als Generalübernehmer mit der Realisierung des Projektes.
Objektbeschreibung:
Der besondere Charme des Gebäudes entsteht durch die Fassade aus Naturstein mit raumhohen Glasflächen, die durch die spielerisch wirkende Gliederung dem Gebäude seinen eigenen zeitlosen und zugleich modernen Charakter verleiht.
Der Baukörper besteht aus vier Obergeschossen sowie dem Dachgeschoss und orientiert sich in der Höhe an der Vorgänger-Bebauung.
Auf vier Geschossen haben, H&M, Promod und Thomas Cook Einzelhandelsflächen gemietet.
Im 3. und 4. Obergeschoss des Gebäudes mit 800m² ist Körperwerk, Training und Therapie eingezogen. Im 5. Obergeschoss eröffnete das Restaurant Skajo mit Dachterrasse, exzellenter Küche und einem einzigartigen, traumhaften Blick auf den Freiburger Münsterturm.
Historie:
1902 entstand hier Freiburgs damals größtes Kaufhaus, das Kaufhaus Knopf. Der jüdische Inhaber Arthur Knopf musste es 1937 zwangsweise verkaufen. Nach dem Kriege gab es viele Nutzungen, lange residierte dort das Kaufhaus für alle.
Die tragische Geschichte, die sich hinter der nüchternen Adresse ?Kaiser-Joseph-Str. 192? und dem jetzt erstellten Neubau verbirgt, spielt seit Beginn der Planung des neuen Gebäudes eine große Rolle.
In diesem Jahr wäre das Kaufhaus Knopf 125 Jahr alt geworden.
Am 20.März eröffnete Sally Knopf gemeinsam mit seiner Frau Rebekka ein Textilgeschäft an der damaligen Adresse Kaiserstraße 32. Das Geschäft entwickelte sich schnell zu einem angesehen Warenhaus für die Bürger aus Freiburg und der umliegenden Region.
Aber: in diesen Tagen jährt sich auch die ?Arisierung? des Warenhauses. Nach fast genau 50 Jahren seit seiner Gründung musste Arthur Knopf, Sohn des 1922 gestorbenen Gründers, auf Anweisung der NSDAP das Unternehmen an seinen Geschäftsführer Fritz Richter und den Syndikus Walter Roth ?verkaufen?.
Der Sparkasse ist es besonders wichtig, dass das Schicksal der Familie Knopf und die ihr widerfahrene Ungerechtigkeit sowie das damalige Versagen einer ganzen Gesellschaft nicht in Vergessenheit geraten. Deshalb wird sie auch an diesem Ort einen würdigen Platz für die dauerhafte Erinnerung und Mahnung schaffen.