Pressemitteilung - Architektenwettbewerb Motel One, Kriegsstrasse Karlsruhe

Wichtiger Stadtbaustein an der Kriegsstraße 23+25 entschieden. Mehrfachbeauftragung für den Neubau Motel One zeichnet den Entwurf von Prof. Jens Wittfoht aus.

 

Die konzeptionellen Vorschläge von fünf Architekturbüros auf den Grundstücken Kriegsstraße 23 und 25 ein Hotel, Wohnungen und Büroräume zu planen, ist am 27.07.2017 juriert worden.

Die Bekanntgabe der Auswertung und des Preisträgers „Wittfoht Architekten“ erfolgte heute am 31.07.2017 durch den Baubürgermeister der Stadt Karlsruhe, Michael Obert, Stadtplanungsamtsleiterin Prof. Dr. Anke Karmann-Woessner und den Projektentwickler und Auslober des Wettbewerbs, Hans-Peter Unmüßig.

Der Leitgedanke des Beurteilungsgremiums lag in der Fragestellung, wie man an der Stadt weiterbauen kann. Es ging nicht nur um die einzelnen Objekte, sondern in erster Linie um die angemessene Fügung in das vorhandene Umfeld. Jede Stadt hat besondere Merkmale, die sich von anderen Städten unterscheiden. Den Charakter zu erhalten und trotzdem etwas Neues zuzulassen, ist eine große Herausforderung an alle, die an der Stadtplanung beteiligt sind.

Mit dem Neubau des Hotels Motel One und des Wohn- und Bürohochhauses entsteht am zukünftigen Boulevard der Kriegsstraße ein wichtiger Stadtbaustein für eine urbane Nutzung mit Geschäften und Lokalen. „Auch die geplante Skykbar dürfte dann eine neue Dimension der Location in Karlsruhe setzen, aber auch die Lobby der Motel One Hotels entwickeln sich in allen Großstädten zu einer gut besuchten Bar“, so Prof. Dr. Anke Karmann-Woessner, Leiterin Stadt­pla­nungs­amt Karlsruhe.

Unter dem Vorsitz von Prof. Jórunn Ragnarsdóttir zeichnete das 13-köpfige Preisgericht die Arbeit von Prof. Jens Wittfoht, Wittfoht Architekten, mit dem ersten Rang aus und empfahl diese Arbeit zur weiteren Bearbeitung. Das Preisgericht würdigte insbesondere den sensiblen Umgang in der Gestaltung des Baukörpers an diesem stadträumlich schwierigen Standort.

Den Architekten gelingt durch eine geschickte Staffelung der Baukörper eine angemessene Differenzierung der beiden Nutzungen Hotel und Wohnen. Der auskragende Baukörper und das zurückspringende Dachgeschoss nimmt als besonderes Gestaltungselement auch die wichtige Blickachse aus der Lammstraße auf. Die vorgeschlagene Fassadenstruktur eines doppelgeschossigen Rasters ermöglicht eine gute Proportionierung des Baukörpers. Das Schattenspiel der unterschiedlich tiefen Fassadenelemente wirkt spielerisch und löst die Strenge des Gesamtbaukörpers auf. Eine durchgehend für eine Geschäftsnutzung gestaltete zweigeschossige Erdgeschosszone wird eine neue Urbanität ermöglichen.

„Die Voraussetzungen für einen guten Baustein in der Stadt Karlsruhe sind in dem Konzept des ersten Preises gegeben. Wenn sorgfältige Planung und hochwertige Ausführung umgesetzt werden, wird die Stadt ein Gebäude mit einem Vorbildcharakter für die Weiterentwicklung der Kriegsstraße erhalten“, kommentiert die Preisgerichtsvorsitzende Prof. Jórunn Ragnarsdóttir die Arbeit des Wettbewerbssiegers. 

Zur Zeit befindet sich die Stadt Karlsruhe in einem historischen Umbruch. Die Kriegsstraße soll endlich zu einem attraktiven Boulevard umgestaltet werden. Diese Stadtentwicklung ist ein positives Signal für den ganzen Stadtgrundriss. Damit diese Stadterweiterung gelingen kann, müssen die Bauten an der Straße mit großer Sorgfalt entwickelt werden, weil die Fassaden der Häuser dem Straßenraum eine räumliche Fassung geben, die über mehrere Jahrzehnte die Qualität des öffentlichen Raumes prägen werden. „Wir freuen uns, dass der neue Kriegsstraßen-Boulevard an einer wichtigen Stelle der Stadt, durch eine private Initiative, nachhaltig im Wert gesetzt wird“, so Baubürgermeister Michael Obert. Der Bau des 1,6 km langen Autotunnels unter der Kriegsstrasse trägt zur verkehrstechnischen Entlastung in diesem Gebiet bei.

Die Unmüssig Bauträgergsellschaft hatte Ende 2015 das ehemalige Landratsamtsgebäude in der Kriegsstrasse 23/25 erworben. Das Ergebnis des Architektenwettbewerbes soll nun Grundlage für das anschließende vorhabenbezogene Bebauungsplanverfahren sein. Es soll eine oberirdische Parkplatzfläche im Innenhof sowie eine Tiefgararage entstehen. Mieter des Hotelgebäudes ist Motel One, das erste Hotel der Hotelkette in Karlsruhe. Mit ca. 300 Zimmern ist es in Karlsruhe auf die Anforderungen der Tourismusförderung und auf das Klientel der Konferenzen zugeschnitten. Das Gebäude hat eine kurze Anbindung zur Innenstadt, zum Konferenzzentrum und dem Konzerthaus und ist damit strategisch perfekt platziert.

„Ich schätze besonders, dass Unmüssig als erster privater Investor die Initiative ergreift, die Ziele der Stadtplanung mit dieser gewichtigen Investition an diesem entscheidenden Standort umzusetzen“, so Prof. Dr. Anke Karmann-Woessner, Leiterin Stadt­pla­nungs­amt Karlsruhe.

Baubeginn des Bauvorhabens ist für Herbst 2018, die Fertigstellung ca. zwei Jahres später geplant.