Architekten-Wettbewerb für das Zentrum Landwasser ist entschieden

Großes Lob von allen Seiten

Das Zentrum Landwasser wird nach dem Entwurf des Münchner Architekturbüros Wöhr und Heugenhauser gebaut. Die Münchner gingen als Sieger aus einem Architektenwettbewerb hervor, der am Donnerstag, 14.12.2017 in einer mehrstündigen Sitzung eines kompetent besetzten Preisgerichts mit einem Votum von 13:2 Stimmen entschieden wurde. Das Zentrum Landwasser ersetzt das in die Jahre gekommene Einkaufszentrum Landwasser (EKZ). In das von der Unternehmensgruppe Unmüssig entwickelte Projekt fließen Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro. Baubeginn für das Zentrum Landwasser soll 2019 sein. Es gilt als der wichtigste Baustein für die zukünftige Entwicklung des Freiburger Stadtteils, in dem 7000 Menschen leben.

Das Preisgericht begutachtete fünf Entwürfe, zwei Vorschläge kamen in die Endauswahl. Der Siegerentwurf sieht zwei Baukörper vor, die an ein autofreies „Gässle“ grenzen. Im nördlichen Abschnitt des Areals steht ein rechteckiger Bau mit Innenhof und sechs Stockwerken. Das markante Gebäude bietet im Erdgeschoss Raum für Einzelhandel, in den oberen Stockwerken entstehen Wohnungen. Südlich des Gässles sind kammartig angeordnet drei Wohngebäude mit ebenfalls sechs Stockwerken und einem elfstöckigen Turm vorgesehen. Insgesamt sind etwa 200 Wohnungen geplant. Tiefgaragen werden ebenfalls entstehen. Die gesamte Geschossfläche umfasst 29 000 Quadratmeter. Das Zentrum wird Platz für einen REWE-Markt, je eine Filiale von Aldi und DM-Drogeriemarkt und weitere Einzelhandelsgeschäfte sowie für ein Fitness-Studio und Arztpraxen bieten, teilt Projektentwickler Hans-Peter Unmüßig mit. Die Eröffnung soll im September 2021 gefeiert werden.

Das alte EKZ, das Hans-Peter Unmüßigs Vater Adolf in den 60er Jahren gebaut hat, wird abgerissen. Die Neubebauung führt zu einer funktionalen und mit hoher Qualität gestalteten Neustrukturierung des Nahversorgungszentrums für den Stadtteil Landwasser. Der Wettbewerb sollte dazu dienen, eine städtebaulich sinnvolle und architektonisch attraktive Neubebauung vorzubereiten, die wirtschaftlich tragfähig ist.

Oberbürgermeister Dieter Salomon, der wie Baubürgermeister Martin Haag dem Preisgericht angehörte, bezeichnete den Siegerentwurf als „überzeugend“. Als positiv beurteilt er das Konzept für die Belieferung der Geschäfte. Eine befriedigende Lösung dieser Frage war ein zentrales Anliegen des Bürgervereins gewesen. Professor Martin Haag erklärte, das Zentrum Landwasser könne mit dem Konzept aus ebenerdigen Einzelhandelsflächen und Wohnungsbau in den oberen Stockwerken zum Vorbild für andere Stadtteile werden. Mit den Westarkaden („Städtle in der Stadt“) hat die Unternehmensgruppe Unmüssig ein solches Projekt bereits erfolgreich in Freiburg realisiert und wird ebenso bei der Vergrößerung und Neustrukturierung des Aldi-Marktes in der Breisacherstraße diesem Konzept folgen. Hier werden 5000qm Wohnfläche den angespannten Freiburger Wohnungsmarkt entlasten.

Der kommissarische Vorsitzende des Bürgervereins Landwasser, Dieter Dormeier, hob hervor, dass durch die Vielzahl an neuen Wohnungen neue Kaufkraft in den Stadtteil Landwasser komme und der Stadtteil dadurch aufgewertet wird. Jórunn Ragnarsdóttir, die Vorsitzende des Preisgerichts und des Freiburger Gestaltungsbeirats, dankte der Jury für die „fachlich kompetente Diskussion, die eine konsensuale Entscheidung“ möglich gemacht habe. Sie lobte den Siegerentwurf als ein Konzept, das Lösungsvorschläge für die sensiblen Themen wie Lieferverkehr, Schulwegsicherheit und Gestaltung des verkehrsberuhigten „Platz der Begegnung‘“ im direkten Anschluss an das Zentrum aufzeigt. Wegen der großen städtebaulichen Bedeutung dieser hoch komplexen Stadtteilentwicklung macht Jórunn Ragnarsdóttir den Vorschlag für ein zweites Gespräch, an dem nach den Vorstellungen der Jury-Vorsitzenden und des Projektentwicklers Hans-Peter Unmüßig, Vertreter der Bauverwaltung und des Preisgerichts teilnehmen. Bei diesem Termin sollen Details der Gesamtplanung diskutiert werden.